Bureau Johannes Erler – SZ-Schrift 2.0

SZ-Schrift 2.0

Autor

Henning Skibbe

Kategorie

Brandneu

Datum

15.03.2018

Die Süddeutsche Zeitung hat seit dem 13. März eine neue Sans Serif Schrift für Headlines eingeführt. Zuerst auf Süddeutsche.de, mittelfristig werden die neuen Schriften auch in den Print-Produkten und den Apps eingesetzt.

Der Gedanke dafür wurde schon vor fünf Jahren formuliert. Damals saßen Wolfgang Krach (Chefredakteur SZ), Christian Tönsmann (Art Direktor SZ) und Henning Skibbe (Partner bei EST) zusammen und besprachen den gerade geschehenen Relaunch der Süddeutschen Zeitung und die, aus dem Anlass, neu gezeichneten SZ-Schriften.

Dieser Relaunch sollte die Zeitung und all ihre Nebenprodukte behutsam auf ein neues visuell konsistentes Fundament stellen. Dass dies glückte, zeigten dann die neuen Produkte wie die »Süddeutsche am Wochenende«, die »Langstrecke« aber auch die App und die Webseite, die auf den im Relaunch geschaffenen Parametern aufbauten. Über alle Produkte hinweg wurden die neuen Schriften eingesetzt.

Besagtes Gespräch endete mit einem freundschaftlichen Handschlag und dem gemeinsamen Verständnis, dass man in ein paar Jahren gemeinsam den nächsten Schritt gehen würde: Der Gestaltung einer Sans-Schrift für die Headlines mit stärkeren Charakteristiken. Bei der SZ setzt man einen Schritt nach dem anderen, immer vorausschauend, vor allem wenn es um die eigene Marke geht.

Als dann Anfang 2017 Astrid Müller (Art Direktorin bei der Süddeutschen Digitalte Medien GmbH) mit ihrem Team die Arbeit am Redesign der Webseite aufnahm, war sie es, die unwissentlich den Gedanken wieder aufgriff die Sans-Schriften für den Headlinebereich weiterzuentwickeln. Analysen ihres Teams hatten ergeben, dass gerade auf den im Digital- und Online-Angebot überwiegend genutzten Smartphones, ein markanteres Schriftbild in den Headlines helfen würde die Marke zu stärken.

Bureau Johannes Erler – SZ-Schrift 2.0

Die Headline-Variante baut auf der bisherigen SZ-Sans auf. Sie ist jedoch breiter und hat weniger Strichstärkenkontrast. Gerade diese beiden Variablen sind für den Charakter der Schrift maßgeblich verantwortlich. Details wie das Schwänzchen am »a« sind im Detail schön und wertig, fallen in kleineren Größen aber kaum ins Gewicht.

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Tiefe Inktraps verhindern nicht nur zulaufende Stellen sondern sind im Fall der SZ-Schriften auch charakterprägend.

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Das »g« ist neben dem »a« der vielleicht visuell stärkste Buchstabe. Ein dreistes Ohr am »g« kann den Look einer Schrift maßgeblich beeinflussen.

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